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Das Rühler Osterfeuer

Das Rühler Osterfeuer ist nicht nur außergewöhnlich, es ist sicherlich auch eines der arbeitsaufwändigsten Osterfeuer im Weserbergland. Während anderenorts ein Osterfeuer eilig auf Wiesen mit Maschinen zusammengefahren und aufgetürmt wird, sind in Rühle unzählige Arbeitsstunden mit Menschenkraft gefragt.

Denn aus Tradition wird das Osterfeuer in Rühle unterhalb des Herzog-Wilhelm-Denkmals auf dem Weinberg errichtet, um mit dem weit über die Dorfgrenzen hinaus sichtbaren Feuer den Winter zu vertreiben sowie das Denkmal zu erleuchten. Und so beliebt wie diese Lage auch bei Wanderern ist, so unmöglich ist es für Trecker oder andere Maschinen an diese Stelle zu gelangen. Ein Waldweg führt bis auf die Rückseite des Denkmals. Von dort aus müssen sämtliche Materialien mit Menschenkraft bis zur Feuerstelle bewegt werden. Allein mit vergleichsweise leichtem Baum- und Strauchschnitt ist es längst nicht getan: Um ein Abrutschen des Feuers am Hang zu verhindern, muss vorher ein schweres Gerüst errichtet werden. Umso erstaunlicher ist es, dass diese Leistung seit jeher durch die Dorfjugend vollbracht wurde, die sich jedes Jahr vor Ostern zu diesem Zweck selbstständig zusammengefunden und organisiert hat.

Die Hartgesottenen lassen sich dabei auch nicht von widrigsten Wetterumständen abschrecken, selbst wenn es darum geht, das Feuer in den letzten Nächten zu bewachen und vor Brandstiftung zu schützen. Oft werden die fleißigen Helfer jedoch auch mit der herrlichen Aussicht belohnt, die das Wesertal von dieser Stelle aus bei Frühlingssonne oder manchmal zu dieser Zeit auch noch bei Schnee bietet. Die Freiwilligen sind im wahrsten Sinne des Wortes mit „Feuereifer" dabei und meistern in Gemeinschaft alle mit solch einer Aufgabe verbundenen Herausforderungen. Das fördert einerseits die Begegnung junger Menschen, die sonst aufgrund unterschiedlichen Alters, Schulen und Hobbys nicht zueinander gefunden hätten. Andererseits schweißt so ein nicht alltägliches Gemein­schafts­erlebnis in der Natur zusammen und stärkt das Miteinander in der Dorf­gemein­schaft sowie die Heimat­verbundenheit. Die gesammelten Erfahrungen werden von Jahrgang zu Jahrgang und von Generation zu Generation weitergegeben.

Die Rühler Bürger können das fleißige Treiben auf dem Weinberg verfolgen und nach dem Arbeitseinsatz werfen natürlich auch die Helfer stolz einen Blick aus dem Dorf auf den am Ende des Tages entstandenen Fortschritt. Am Ostersonntag findet schließlich das traditionelle „Strohsammeln" statt: Von den Landwirten wird Stroh geholt, zur Feuerstelle geschleppt und schließlich unter dem Holzstapel verteilt. Am Abend versammeln sich dann die Helfer und Zuschauer am Denkmal, um das Feuer zu zelebrieren und die abstrahlende Wärme zu genießen, wenn das Feuer schließlich nach Einbruch der Dunkelheit entfacht wird. Aber auch die älteren und weniger mobilen Bürger können durch die gute Sicht auf den Weinberg am feierlichen Abschluss teilhaben. Das schöne Bild wird von den vielen, aneinandergereihten Lichtpunkten ergänzt, die durch die zahlreiche Fackeln und Leuchten der Zuschauer entstehen, wenn diese in Serpentinen den Weinberg besteigen und später wieder den Heimweg antreten.

Jedoch geht auch an Rühle der demografische Wandel nicht vorbei und die Dorfjugend kämpft zunehmend mit Nachwuchsproblemen für diese Schwerstarbeit, die sich auf die Schultern vieler fleißiger Helfer verteilen muss. Außerdem erfahren diese leider auch sonst immer weniger Unterstützung, so dass es auch an Baumschnitt, Transportfahrzeugen, Verpflegung bzw. finanziellen Mitteln dafür fehlt. Daher haben wir uns dazu entschlossen, einen Verein zu gründen, um das traditionelle Rühler Osterfeuer so lange wie möglich fortführen zu können und die Dorfjugend dabei in jeder benötigten Form zu unterstützen.

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Osterfeuer-Cap